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EHC- Elite Highland Cattle
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Carinthia Dark Warrior N922
Unser letztes Kalb in diesem Jahr wurde von uns lange erwartet. Und unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht: Carinthia Dark Warrior N922, der Son von Carinthia Ebonys Mr. Meat und Carinthia Duchess Great zeigt schon in seinen ersten Wochen was in ihm steckt. Seit Mr. Meat hatten wir kein Bullenkalb mehr mit solch explosivem Wuchs. Dies ist kein Wunder, findet man in seinem Pedigree doch weltbekannte Angusbullen wie Rawburn Transformer, Hoff Limited Edition, Rawburn No Limits oder Ankonian Elixir. Dass „Darky“ kein Zufall ist zeigt folgende Tatsache: Beide Eltern, sowie 3 seiner 4 Großeltern stammen aus ET! Das vollständige Pedigree finden Sie unter:
Noch ein paar Daten: Darky wog bei der Geburt 44 kg und war für seine mächtige Erstlings-Mutter absolut kein Problem. Für Interessierte: Mama Carinthia Duchess Great wog kurz vor ihrer ersten Geburt 894 kg!!
Wir hoffen dass Carinthia Dark Warrior eines Tages die Nachfolge von seinem Vater antreten kann. Noch sind die Fußstapfen von Mr. Meat jedoch sehr groß….
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Carinthia Dark Warrior N922 |
Was passierte im Sommer 2013?
Nachdem wir schon lange nichts mehr veröffentlicht haben möchten wir dies jetzt in einer kurzen Zusammenfassung nachholen:
Im diesjährigen heißen Sommer erlebten wir eine wahre Kälberflut, hauptsächlich Kuhkälber, mit teilweise Zwischenkalbezeiten von nur 322 Tagen (keine Frühgeburten!!). Es gab zweimal Zwillinge, 2 Kuhkälber von Netherallan Peter Pershore aus einer Rawburn Transformer –Tochter, die mit Milchreichtum gesegnet ist und die Kälber gut aufziehen wird und ein Bullen/Kuhkalb Paar von Vornagel Paula aus Carinthia Mr. Meat. Um die Entwicklung des Bullenkalbes nicht zu behindern verkauften wir das Kuhkalb (es war eine Zwicke) gleich nach der Geburt an einen Milchaufzuchtbetrieb. Überhaupt sind wir mit den Kälbern von Mr. Meat sehr, sehr zufrieden. Sie sind rahmig, korrekt, typvoll gut bemuskelt. Einige sind auch schon verkauft. Sie werden im Winter die Reise nach Deutschland antreten. Mehr davon zu gegebener Zeit.
Ein Kuhkalb gilt es dennoch zu erwähnen: Carinthia Elektra N519, deren Stammbaum für Liebhaber schottischer Angusgenetik zum Zungeschnalzen ist: http://abri.une.edu.au/online/cgi-bin/i4.dll?1=3E37202F&2=2420&3=56&5=2B3C2B3C3A&6=275D5B245A2522212F&9=505C5E59
Unsere beiden Jungbullen Carinthia Extreme Edition (Höchster Indexbulle außerhalb von GB aus Rawburn Edge X Rawburn Evergreen) und Carinthia Beefmaker (aus Remitall H Rachis X Southolm Beauty 33L) konnten wir mit 10,5 bzw. 9 Monaten verkaufen.
Mr. Meat hat sich nun zu einem stattlichen Herdenpatriarchen entwickelt, der in Punkto physische Präsenz seinesgleichen in Österreich sucht. Ohne unser Wissen nahm ein Bild von ihm an einem internationalen „Internet- Schönheitswettbewerb“ teil und er wurde zum drittbesten Bullen Europas (von 31 Bullen) gekürt. Erst nach der Wahl erfuhren wir von diesem Wettbewerb.
Durch den heißen, trockenen Sommer ging diesjährige Almsaison stark an die Substanz unserer Kühe. Trotzdem zeigten sie, dass man im Prinzip mit nichts auch noch einigermaßen über die Runden kommt. Jetzt, Anfang Oktober, haben sie aber bereits ihre eigentliche Konstitution wieder aufgebaut. Dank der Anlage eines Ackers mit Kleegras-Luzerne fiel der erste und dritte Schnitt sehr gut aus, so dass wir für den Winter gut gerüstet sind.
Was gab es sonst noch:
Bei einem Besuch bei Andreas Privasnig erfreute uns die tolle Entwicklung von Passion (Mr. Meat X VG Paula), die Andreas im Frühjahr bei uns kaufte.
Bei der Bundesfleischrinderschau, auf der wir nicht teilnahmen (für Almbetriebe ist ein Anfang September Termin für weibliche Tiere nicht realisierbar), hat Andreas Privasnig sowohl den weiblichen wie auch den männlichen Bundessiegertitel errungen. Hierzu herzlichen Glückwunsch.
Aufgefallen ist uns, dass sich die österreichischen Angus-Züchter stark ins Zeug legen und internationale Top Genetik aus Importen, Besamungen oder Embryotransfer ins Land holen. Bei Vätern wie Talisker, El Tigre, BC Lookout, Te Mania Red Label, Young Dale Touch Down, SAV Net Worth 4200 oder Top Genetik aus Dänemark muss das Herz des Angus Züchters einfach höher schlagen.
Diese Qualitäts und Leistungssteigerung wird die Rasse Angus in Österreich in den nächsten Jahren noch weiter nach vorne bringen, sahen doch in Ried (bis auf einen) alle Bullen der anderen Rassen gegen den mächtigsten Angusbullen Uralt aus…..
Hier noch einige Bilder von der Nachzucht von Carinthia Ebonys Mr. Meat:
Carinthia Duchess Great K817 gewinnt Angus Schau auf der 9. Fleischrindermesse in St. Donat 2013
Vom Publikum viel beachtet und von Richter Gerry Ernst aus Luxemburg hoch gelobt, konnte unsere 26 monatige Aberdeen Angus Kalbin die Angus Schau bei den weiblichen Tieren für sich entscheiden. Mit viel Kaliber, Breite, Länge und Typ ausgestattet konnte Duchess (Vater: Rawburn No Limits 5N, Mutter: Rawburn Duchess Windsor B129) alle überzeugen. Mit 818 kg Schaugewicht war Duchess mit ihren 26 Monaten das schwerste weibliche Rind aller Rassen das jemals in St. Donat ausgestellt wurde. Selbst Charolais und Fleckvieh-Fleisch Züchter waren beeindruckt, was moderne Aberdeen Angus in der Lage sind zu leisten.
Wie schon gewohnt zeigten die Angus in Kärnten tolle internationale Genetik: Väter der Ausstellungstiere waren u.a. Nightingale Red Piper, Lockerley Legend, Red Brylor Talisker oder Mogeely Joe.
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Carinthia Duchess Great, Anguschampion St. Donat 2013 |
Neue Angusgenetik für Betrieb Privasnig
Überzeugt von unserer Angusgenetik kaufte der Betrieb Andreas Privasnig aus Ebenthal zwei weitere Tiere von uns:
AGB Passion (geb. 13.06.2012) ist eine gewaltige Tochter von unserem Herdenbullen Carinthia Ebonys Mr Meat, der es mittlerweile mit 33 Monaten auf 1.142 kg bringt und von unserer schwersten Kuh Vornagel Paula. Mr. Meat macht uns hervorragende Töchter und so kam Passion mit genau 9 Monaten auf ein Gewicht von 384 kg (TZ 1209 g) ohne Zufütterung.
Das zweite Rind ist unsere mittelrahmige Erstlingskuh AGB Pandora, tragend zum zweiten Kalb von Mr. Meat. Pandora ist eine Tochter aus der Besamung von Highlander of Stern aus Neuseeland und Vornagel Paula. Wir wünschen dem Betrieb Privasnig viele züchterischen Erfolge mit den Tieren.
Zahlen und Fakten der letzten 10 Jahre der Anguszucht in Österreich (2003-2012) – auch ein Vergleich mit anderen Fleischrassen
Alle angegebenen Zahlen stammen aus den Jahresberichten der ZAR 2003-2012
10 Jahre erfolgreiche Rinderzucht sollten geprägt sein von Fortschritt, Neuerungen und Ideen die nur dann zustande kommen, wenn hinter einer Rasse engagierte und zukunftsorientierte Menschen stehen, die sowohl Liebe für die Rasse, Ehrgeiz, Weitblick aber auch eine gesunde Portion Individualität besitzen. Solche Menschen haben die Fähigkeit eine Rasse in einem Land wie Österreich zu etablieren und ihren Bestand zu festigen bzw. auszubauen. Genau diese Züchter hat die Rasse Angus in Österreich. Diese Züchter haben es in den letzten 10 Jahren verstanden in einem im Rindfleischbereich doch sehr „Fleckvieh/Charolais-lastigem Land“ eine der erfolgreichsten Fleischrassen der Welt zu platzieren.
Die unvergleichliche Qualität der Rasse Angus findet immer mehr Anerkennung und Würdigung: Leichtkalbigkeit, Milchreichtum für die Kälber, tadellose Mutterinstinkte, vitale Kälber von der ersten Minute an, beste Fleischqualität da ausgezeichnete Marmorierung, problemlose Haltung bei guten bis sehr guten Tageszunahmen, genetische Hornlosigkeit und die Fähigkeit aus Gras genügend feinfasriges Fleisch zu machen und nicht zu vergessen die international erreichbare, durchgezüchtete Genetik sind Parameter, die man so nur von wenigen Rassen kennt!
2012 gab es in Österreich 1149 Angus Kontrollkühe. Dieser Bestand stieg in den letzten 10 Jahren um fast das Doppelte. Sehr deutlich stieg die Zahl v.a. in den letzten 3 Jahren (deutlich über 300 Kühe). Wenn man die Fleischrassen die eine nationale Förderungen beziehen (Murbodner, Pinzgauer, Sprintzen, Blondvieh, Grauvieh etc - sind im gesamten Bericht nicht berücksichtigt, denn was kommt da wenn es keine Förderungen mehr gibt??) nicht berücksichtigt, liegt Angus deutlich hinter Fleckvieh (5462 Kühe), respektabel hinter Charolais (1725 Kühe) und Limousin (1460 Kühe) und knapp hinter Hochlandrind (1341 Kühe) auf dem 5. Platz.
Während aber der Bestand an FV und Charolais steigt, Limousin fast stagniert, nimmt der Bestand an Hochlandrindern ab. Gerade die klassische Extensivrassen Highland verliert in den letzten Jahren deutlich an Kuhzahlen, während sich v.a. Galloway im freien Fall befindet. (Ausschließlich wetterfest zu sein scheint nicht mehr zu genügen). Allgemein verlieren alle Extensiv- und Hobbyrassen deutlich. Es scheint, dass ein Rind wieder Leistung bringen muss, um seine Haltung zu rechtfertigen. Sollten die Mutterkuhförderungen 2014 fallen, dürfte sich dieser Trend bei diesen Rassen fortsetzen.
Keine Rasse hat in reinen Zahlen, wie auch in Prozent in den letzten Jahren mehr Zugänge bei den Kühen wie Angus.
Vielleicht ein Grund für die steigende Beliebtheit von Angus: Kaum eine andere Rasse wurde in Österreich in den letzten 10 Jahren leistungsmäßig so stark verbessert wie Angus. Das Gewicht der männlichen Jahrlinge wurde um fast 53kg auf knapp 408kg in 10 Jahren verbessert, das 200- Tagesgewicht um 16kg auf 260kg.
Hier eine Rasseauswahl bezüglich der Gewichtsentwicklung der männlichen Tiere von 2003 bis 2012 (alle Angaben in kg):
Rasse |
200-Tage 2003 |
200-Tage 2012 |
Steigerung in kg |
365-Tage 2003 |
365-Tage 2012 |
Steigerung in kg |
Angus |
244 |
260 |
+16 |
355 |
408 |
+53 |
Charolais |
291 |
289 |
-2 |
468 |
476 |
+8 |
Fleckvieh |
271 |
293 |
+22 |
411 |
468 |
+57 |
Limousin |
266 |
274 |
+8 |
420 |
432 |
+12 |
Highland |
166 |
175 |
+9 |
248 |
247 |
-1 |
Auch die einjährigen Anguskalbinnen erfuhren eine immense Steigerung von +41kg auf 365kg mit einem Jahr, während das 200- Tagesgewicht um 18kg auf 238kg verbessert wurde.
Eine Rasseauswahl bezüglich der Entwicklung der weiblichen Tiere von 2003 bis 2012 (in kg):
Rasse |
200- Tage 2003 |
200-Tage 2012 |
Steigerung in kg |
365-Tage 2003 |
365-Tage 2012 |
Steigerung in kg |
Angus |
220 |
238 |
+18 |
324 |
365 |
+41 |
Charolais |
268 |
270 |
+2 |
389 |
413 |
+24 |
Fleckvieh |
249 |
267 |
+18 |
363 |
398 |
+35 |
Limousin |
237 |
257 |
+20 |
357 |
387 |
+30 |
Highland |
154 |
165 |
+9 |
221 |
234 |
+13 |
Auch den Vergleich mit Deutschland braucht Angus in Österreich nicht zu scheuen, denn mit Ausnahme der einjährigen männlichen Tiere, erzielte Angus hierzulande 2012 höhere Ergebnisse als Angus in Deutschland (Ergebnisse von 2011):
Angus |
200-Tage in kg weiblich |
200-Tage in kg männlich |
365-Tage in kg weiblich |
365-Tage in kg männlich |
Österreich (2012) |
238 |
260 |
365 |
408 |
Deutschland (2011) |
230 |
252 |
362 |
432 |
Durch den Erwerb hochwertiger Genetik aus dem Ausland, konsequenter Zuchtarbeit und beinharter Selektion ist es den Anguszüchtern in Österreich gelungen, sowohl bei den 200- Tageswiegungen (männlich u. weiblich) als auch bei den 365- Tageswiegungen (beide Geschlechter), in den letzten beiden Jahren deutliche Steigerungen zu erzielen. Dies gelang in Österreich nur Angus und Fleckvieh! Auch ist die Zahl der Wiegungen bei Angus eklatant gestiegen – die Anguszüchter wollen es eben wissen – während bei manchen Rassen die Anzahl der Wiegungen nicht mit der Kuhanzahl (und somit auch der Kälberanzahl) zusammen passt. Fleischrinderzucht bedeutet eben auch Dokumentation. Subjektive Einschätzung ist in der Fleischrinderzucht zu wenig!
Laut neuestem Österreichischen Zuchtbericht von 2012 ist Angus sowohl in der Abkalbequote als auch in der Zwischenkalbezeit die ganz klare Nummer 1 und das schon seit Jahren! Auch in der Kälbersterblichkeitsrate nimmt Angus einen absoluten Spitzenplatz ein.
Hätten Sie das gedacht: Berücksichtigt man Zwischenkalbezeit, Abkalbequote und Kälbersterbequote so bringen 1000 Kühe in 10 Jahren von folgenden Rassen (..) folgende Anzahl an Kälber:
1000 Kühe von Rasse |
bringen in 10 Jahren (unter Berücksichtigung Abkalbequote, Zwischenkalbezeit, Kälbersterbequote |
Aufgezogene Kälber pro Kuh in 10 Jahren |
Angus |
8073 Kälber |
8,07 |
Fleckvieh |
6915 Kälber |
6,92 |
Limousin |
6902 Kälber |
6,90 |
Charolais |
6874 Kälber |
6,87 |
Highland |
5798 Kälber |
5,80 |
Wenn man nun davon ausgeht, dass das Geschlechterverhältnis der Kälber 50:50 ist und man vom Jahresgewicht der männlichen und weiblichen Kälber jeder Rasse das arithmetische Mittel bildet, ergibt sich folgende Leistung pro Kuh in 10 Jahren:
Rasse |
Kälber in 10 Jahren/Jahresgewicht gemittelt von männlich u. weiblich |
Leistung der Kuh in 10 Jahren bezogen auf Kälberjahresgewicht |
Angus |
8,07 Kälber/386,6 kg |
3120 kg |
Fleckvieh |
6,92 Kälber/433,1 kg |
2997 kg |
Limousin |
6,90 Kälber/409,7 kg |
2827 kg |
Charolais |
6,87 Kälber/444,6 kg |
3054 kg |
Highland |
5,80 Kälber/240,1 kg |
1393 kg |
Angus ist, und das beweisen diese Zahlen eindrucksvoll, die wirtschaftliche Mutterkuh unter Österreichs Mutterkuhrassen! Würde man nun noch den Futterverbrauch der Kühe dieser Rassen, auch im Verhältnis zum Körpergewicht der Kuh, miteinbeziehen, so würde Angus noch deutlich wirtschaftlicher Kälber produzieren.
Angus eignet sich auch ideal auf extensiveren Standorten und bringt auch dort ansprechende Leistung. Wie man aus obiger Tabelle entnehmen kann, benötigt man über 2,2 Highland-Kühe um die Leistung einer Angus Kuh zu egalisieren!
Angus in den einzelnen österreichischen Bundesländern
Die Situation von Angus in den einzelnen österreichischen Bundesländern gestaltet sich sehr inhomogen. Die mit Abstand meisten Angus-Kühe stehen in NÖ (315 Kühe), gefolgt von Kärnten (178 Kühe), OÖ (163 Kühe), Tirol (136 Kühe), Burgenland (129 Kühe), Steiermark (109 Kühe), Vorarlberg (80 Kühe) und Salzburg (8 Kühe).
Züchterisch liegt der nationale Schwerpunkt ganz klar in OÖ, Kärnten und NÖ. In diesen Bundesländern setzen sich die einjährigen Bullen ganz klar von denen der restlichen BL ab, und das schon seit Jahren. In OÖ (444,3 kg) und Kärnten (437,3kg) sind einjährige Angusbullen sogar schwerer als der durchschnittliche Einjährige von Limousin, Pinzgauer und Weiß-Blauer Belgier in Österreich und einjährige Angusbullen in Deutschland! Gezeigt hat sich dies auch eindrucksvoll bei der Fleischrinderschau 2012 in St. Donat in Kärnten, als 4 Kärntner Angusbullen mit durchschnittlich 15,5 Monaten eine Tageszunahme von 1,394 kg aufwiesen – mehr als die ausgestellten Fleckvieh-, Limousin-, Pinzgauer- und Charolaisstiere!
Bei den weiblichen einjährigen Angus dominiert ganz klar Kärnten. Hier wird scheinbar sehr großen Wert auf die Muttertiere der Zukunft gelegt. Die Einjährige „Kärntnerin“ wiegt durchschnittlich 413,1kg und das bei repräsentativen 101 Wiegungen. Sie ist somit schwerer als österreichische Einjährige von Blonde d Àquitaine, Fleckvieh, Pinzgauer, Limousin, Belgier und gleich schwer wie Charolais!
Positiv anzumerken wäre, dass schwerere Einjährige nicht bedeuten, dass damit das Geburtsgewicht steigt, was die Statistik beweist.
Leider haben die BL Vorarlberg, Burgenland, Tirol und v.a. die Steiermark starken Aufholbedarf gegenüber OÖ, Kärnten und NÖ. Die Differenz eines steirischen Jahrlingsbullen im Vergleich zu OÖ (-112,4kg bzw. -25,3%) oder Kärnten (-105,4kg bzw. -24,1%) bzw. im weiblichen Sektor Steiermark zu Kärnten -83,4kg (-20,2%), ist einfach zu groß! Kontraproduktiv sind jedoch die Geburtsgewichte in der Steiermark am höchsten.
Dies könnte auch daran liegen, dass in diesen Länder viel zu wenig Gewichte festgestellt werden. Auffällig sind hier ganz klar Tirol und Salzburg. Hier stimmt das Verhältnis von der Anzahl der Kälber zur Anzahl der ermittelten Gewichte deutlich nicht überein. Dies zeigt sich übrigens nicht nur bei Angus, sondern auch bei vielen anderen Fleischrassen. Hier wären die Zuchtverbände gefordert, denn es zeigt sich eine klare Tendenz im Zuchtbericht: Wo wenig gewogen wird findet man die leichtesten Kälber mit 200 und 365 Tagen! Im Fleischrinderbereich ist die Waage eben eines von vielen Selektionshilfsmitteln.
Fazit: Der heutige Angus in Österreich ist konkurrenzfähig geworden, in der Spitze sicherlich auf internationalem Topniveau. Ich denke eine Angleichung an Limousin (zahlen- und leistungsmäßig in Bezug auf Kälbergewichte – wie es OÖ, Kärnten und NÖ zeigen) ist in einigen Jahren machbar. Ich hoffe auch, dass züchterische Möglichkeiten wie z.B. GenStar- Marker Tests, Erhebung von Rückenmuskelfläche, Feststellung der Fettauflage durch Ultraschalltests wie sie weltweit obligatorisch sind und weitere züchterische Verbesserung durch Selektion von den Züchtern forciert werden um Angus auch in Österreich zu dem zu machen was es weltweit ist: Die Fleischrasse Nummer 1 auf Gras!
Ein weiterer Aspekt wäre den Angusbullen derart züchterisch zu präsentieren, dass er in Mutterkuhherden, ganz gleich welcher Rasse oder Kreuzung, gerne als Vatertier eingesetzt wird, wie das z.B. in Großbritannien völlig normal ist. Auch in Süddeutschland (Bayern und Baden-Württemberg) hat sich diese Variante bereits bewährt. Dieses Kreuzungsprodukt profitiert von leichten Geburten, Hornlosigkeit und steigender Fleischqualität. Hierzu müsste sich sicherlich der Rahmen der Bullen etwas steigern, die Tageszunahmen der Einjährigen sich gegen 1200 g oder mehr bewegen (gekörte Bullen), bei gleichbleibend leichten Geburten. Der gut zugängliche nationale und internationale Genpool bietet hierfür bei Angus tausende Möglichkeiten in Form von Lebendtieren, Sperma oder Embryonen. In vielen Ländern bekommt man zudem durch ausgeklügelte Zuchtwertsysteme, die jederzeit im Internet abrufbar sind, genaueste Informationen über die gewünschte und gesuchte Genetik.
Angus - eine Rasse mit Zukunft
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