Infos für alle Neueinsteiger

EHC- Elite Highland Cattle


Sie interessieren sich für Hochlandrinder? Kaum jemand kann sich der Faszination der schönsten Rinderrasse der Welt mit dem wahrscheinlich besten Rindfleisch entziehen!
Doch Vorsicht: Bevor Sie sich die ersten Tiere anschaffen, sollten Sie einige Punkte unbedingt beachten:

 

1. Highlands sind Rinder, d.h. sie sind Nutztiere. Ihr Nutzen liegt in der Produktion von Fleisch.
Dies setzt voraus, dass Sie bereit sein müssen, Tiere zur Schlachtbank zu führen und ihr Fleisch wenn möglich direkt ab Hof zu vermarkten (nur so ist diese Rasse wirtschaftlich).
Können Sie das? Nicht jeder ist der geborene Selbstvermarkter! Bedenken Sie auch wie viele Tiere Sie pro Jahr vermarkten können.

 





Mit der Thematik Schlachtung sollte jeder Rinderhalter vertraut sein. Zu diesem Zweck werden Fleischrinder gezüchtet

Mit der Thematik Schlachtung sollte jeder Rinderhalter vertraut sein. Zu diesem Zweck werden Fleischrinder gezüchtet


2. Highlands sind Rinder, d.h. sie haben die gleichen Bedürfnisse wie Fleckvieh, Galloway, Charolais etc. Sie brauchen ausreichend Grundfutter, Mineralstoffe und Wasser. Im Alpenraum muss ein Rind im Winter sechs bis sieben Monate gefüttert werden. Wenn Sie kein teures Heu oder Grassillage kaufen wollen, müssen Sie im Sommer wie jeder andere Rinderbauer auch, das Futter auf  Ihren Feldern werben! Im Winter schreibt Ihnen das österreichische Tierschutzgesetz einen befestigten Futterplatz und einen überdachten, eingestreuten Liegebereich vor. Fließt kein Bach, ist die Installation einer frostsicheren Tränke oftmals problematisch.
Sollten Sie Ihren Futterplatz nicht befestigen, verwandelt sich dieser bei Regen oder Tauwetter im Nu in einen Schlammplatz. Ihre Tiere stehen bis zum Bauch im Dreck und Sie kommen selbst mit Gummistiefeln nicht mehr zur Futterraufe. Ein ständiges Gehen im Matsch ist für Klauen und Fußgelenke Ihrer geliebten Tiere nicht gerade förderlich. Zu allem Unglück kann ein AMA-Kontrolleur dies alles beanstanden und Ihnen Ihre Prämien aufs empfindlichste kürzen.

 

3. Highlands brauchen keinen Tierarzt! Dies ist falsch.
Verletzungen kommen vor, auch Krankheiten, wenn auch lang nicht so häufig wie bei intensiveren Rassen. Auch Klauen sind manchmal zu schneiden.
Sie benötigen also eine stabile Treibanlage mit Fixiermöglichkeiten, ansonsten tritt der Tierarzt wieder die Heimreise an. Er ist nämlich Veterinär und kein Cowboy. Auch sind temporäre Blutuntersuchungen Pflicht! Spätestens jetzt werden Sie von der BH angewiesen, Ihre Tiere fixiert dem Amtstierarzt zu präsentieren.
In solchen Fällen sind halfterführige Highlands von unschätzbarem Wert. Sie bereiten Ihynen jahrelange Freude und lassen Sie und auch Ihren Tierarzt ruhig schlafen. Solche Rinder lohnt es sich anzuschaffen, auch wenn sie gerechtfertigterweise teurer sind.
Die Farbe ist zweitrangig
Die Farbe ist zweitrangig.
Die Qualität sollte immer an erster Stelle stehen

 

 

4. Rinder vermehren sich rasch: Obwohl es einem am Anfang vorkommt, die Zeit vergeht nicht, so wächst Ihre Herde im Laufe der Jahre doch recht schnell. Platz und Futter werden plötzlich knapp. Also: Wie die überzähligen Tiere loswerden? 
Entweder siehe unter Punkt 1 oder die allseits angestrebte Zuchtvermarktung. Doch auch hier gilt: Nicht jedes Tier ist zuchttauglich bzw. lässt sich in die Zucht verkaufen, somit wären wir wieder bei Punkt 1 angelangt.
Die Farbe ist zweitrangig
Diese Bullen sind bereits 2 Jahre alt


 

5. Ich kaufe mir billige Tiere, denn die Preisunterschiede sind gewaltig und warum also teure Tiere kaufen. Ich bin doch nicht blöd! Doch Vorsicht: Oft gilt: Geschenkt ist noch zu teuer bzw. was nichts kostet ist nichts wert. Gute Zuchtbetriebe haben berechtigte Preise für ihre gute bis ausgezeichnete Qualität. Dies merken Neueinsteiger oft erst, wenn es schon zu spät ist. Bedenken Sie, dass Sie an einem Toptier ca. 15 Jahre Ihre Freude haben und auch sicherlich die Nachkommen daraus besser vermarkten können. Ein angepriesenes junges Zuchttier im Bereich 1000 € oder gar darunter kann keines sein!!! Dieses Tier hat einen Haken. Die Farbe ist zweitrangig
An einem guten Zuchttier haben Sie länger Ihre Freude.
Denken Sie nachhaltig! EHC Chato mit 29 Monaten.


 

6. Wie kaufe ich ein bzw. wie erkenne ich einen guten Betrieb:
Die Tiere eines guten Züchters stechen Ihnen sofort ins Auge und sie erkennen auch als Anfänger den Unterschied zu anderen schon gesehenen Tieren. Der Züchter kennt alle seine Tiere, kennt den Stammbaum und vor allem kann er Ihnen seine Tiere zeigen und vielleicht sogar präsentieren. Dies setzt Körperkontakt des Züchters mit seinen Tieren voraus.
Seien Sie misstrauisch gegenüber dem Wort „handzahm“!
Trauen Sie keinem Verkäufer, der die Aussage macht: „Es gibt keine bessere Rasse für Sie, denn Sie macht keine Arbeit und einen Tierarzt brauchen Sie auch nicht!“
Treffen Sie auf einen Züchter, dessen Herde beim Betreten der Weide die Köpfe in die Höhe reißt und anschließend wild davon galoppiert, ist es Zeit für Sie, wieder ins Auto zu steigen und die Heimreise anzutreten. Ihr Zaun kann gar nicht so gut sein, um diese Rinder aufzuhalten. Schonen Sie Ihre Nerven und die Ihrer Nachbarn.
Die Farbe ist zweitrangig
Ein guter Züchter kann Ihnen seine Tiere präsentieren.
Zora mit ihrem ersten Kalb EHC Brogach, 3 Monate alt



7. Herdentrennung:
Können sie die weiblichen Jungtiere von der Hauptherde mit dem Zuchtbullen trennen? Auch im Winter? D.h. mindestens zwei Futterstellen und zwei Wasserstellen! Eine Kalbin kann mit 10 Monaten geschlechtsreif sein und sollte aber erst mit zwei bis drei Jahren gedeckt werden. Trennen Sie nicht, gibt es nur einen Gewinner: Ihr Zuchtbulle!
Jungbullen über einem Jahr haben oft die besten Ideen. Rangeleien, Nachbars Kühe, Ausflüge in die Umgebung usw.. Also was mit ihnen machen? Entweder sie sind mit eineinhalb Jahren ein vielversprechender Jungbulle für die Zucht und es sind Interessenten vorhanden oder aber siehe Punkt 1. Ein Schlachttier sollte so früh wie möglich einen verwertbaren Schlachtkörper haben. Wir gehen von 250 kg Schlachtkörper mit 18 Monaten aus. Dies erreichen nur Bullen aus einer guten Zuchtlinie. Somit wären wir wieder bei Punkt 5 und 6.

8. Kühe verteidigen ihr Kalb:
Viele bringen das mit einer guten Mutterleistung in Verbindung. Alles Käse. Diese Kühe sind lebensgefährlich und absolut zuchtuntauglich. Ab und zu sind Kälber bei der Kuh anzusetzen (ja das gibt es!!!). Wie wollen Sie das bei einer angreifenden Kuh machen? Wie setzen Sie dem Kalb die Ohrmarken, die nach mindestens 7 Tagen einzuziehen sind?
Die einzige Kuh, die dieses Verhalten bei uns gezeigt hat, kann man nun gebleicht mit einem Loch zwischen den Augen an der Wand betrachten.

9. Highlands sind extensiv:
Das stimmt. Sie benötigen aber dennoch ein korrektes Herdenmanagement und eine landwirtschaftlich – fachliche Betreuung Ihrerseits. Bitte verwechseln Sie nicht extensiv mit vernachlässigender Betreuung der Fütterung, der Nichtbehandlung gegen Parasiten, des Pflegezustandes Ihrer Tiere.

Beachten Sie diese genannten Punkte und sind Sie bereit zu vermarkten, ein korrektes Management zu führen und beginnen Sie auch noch mit Tieren, die vom Handling her einfach sind, werden Sie lange Freude an dieser tollen Rasse haben! Jeder Tag ist ein Gewinn beim Anblick Ihrer Herde.
Glauben Sie aber, es geht ohne Arbeit, ohne Schweiß und ohne Komplikationen, rate ich Ihnen Abstand vom Highland Cattle oder irgendeiner anderen Rinderrasse zu nehmen.

Auf unserem Betrieb erhalten Sie eine ehrliche Beratung, um nachhaltig mit dieser Rasse Freude zu haben.
Denn glauben Sie uns: Diese Punkte sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern basieren auf persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen. Auch wir haben am Anfang Lehrgeld bezahlt und hätten wir noch unsere ersten Rinder, hätten wir schon lange aufgehört.


Ein guter Zuechter kennt seine Tiere
Ein guter Züchter kennt seine Tiere

Mitglied:
Aberdeen Angus Cattle Society

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Kärntner Rinderzuchtverein

Kärntner Rinderzuchtverband
Breedplan
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