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EHC- Elite Highland Cattle
Sie interessieren sich für Hochlandrinder? Kaum jemand kann sich der Faszination der schönsten Rinderrasse der Welt mit dem wahrscheinlich besten Rindfleisch entziehen!
Doch Vorsicht: Bevor Sie sich die ersten Tiere anschaffen, sollten Sie einige Punkte unbedingt beachten:
2. Highlands sind Rinder, d.h. sie haben die gleichen Bedürfnisse wie Fleckvieh, Galloway, Charolais etc. Sie brauchen ausreichend Grundfutter, Mineralstoffe und Wasser. Im Alpenraum muss ein Rind im Winter sechs bis sieben Monate gefüttert werden. Wenn Sie kein teures Heu oder Grassillage kaufen wollen, müssen Sie im Sommer wie jeder andere Rinderbauer auch, das Futter auf Ihren Feldern werben! Im Winter schreibt Ihnen das österreichische Tierschutzgesetz einen befestigten Futterplatz und einen überdachten, eingestreuten Liegebereich vor. Fließt kein Bach, ist die Installation einer frostsicheren Tränke oftmals problematisch.
Sollten Sie Ihren Futterplatz nicht befestigen, verwandelt sich dieser bei Regen oder Tauwetter im Nu in einen Schlammplatz. Ihre Tiere stehen bis zum Bauch im Dreck und Sie kommen selbst mit Gummistiefeln nicht mehr zur Futterraufe. Ein ständiges Gehen im Matsch ist für Klauen und Fußgelenke Ihrer geliebten Tiere nicht gerade förderlich. Zu allem Unglück kann ein AMA-Kontrolleur dies alles beanstanden und Ihnen Ihre Prämien aufs empfindlichste kürzen.
7. Herdentrennung:
Können sie die weiblichen Jungtiere von der Hauptherde mit dem Zuchtbullen trennen? Auch im Winter? D.h. mindestens zwei Futterstellen und zwei Wasserstellen! Eine Kalbin kann mit 10 Monaten geschlechtsreif sein und sollte aber erst mit zwei bis drei Jahren gedeckt werden. Trennen Sie nicht, gibt es nur einen Gewinner: Ihr Zuchtbulle!
Jungbullen über einem Jahr haben oft die besten Ideen. Rangeleien, Nachbars Kühe, Ausflüge in die Umgebung usw.. Also was mit ihnen machen? Entweder sie sind mit eineinhalb Jahren ein vielversprechender Jungbulle für die Zucht und es sind Interessenten vorhanden oder aber siehe Punkt 1. Ein Schlachttier sollte so früh wie möglich einen verwertbaren Schlachtkörper haben. Wir gehen von 250 kg Schlachtkörper mit 18 Monaten aus. Dies erreichen nur Bullen aus einer guten Zuchtlinie. Somit wären wir wieder bei Punkt 5 und 6.
8. Kühe verteidigen ihr Kalb:
Viele bringen das mit einer guten Mutterleistung in Verbindung. Alles Käse. Diese Kühe sind lebensgefährlich und absolut zuchtuntauglich. Ab und zu sind Kälber bei der Kuh anzusetzen (ja das gibt es!!!). Wie wollen Sie das bei einer angreifenden Kuh machen? Wie setzen Sie dem Kalb die Ohrmarken, die nach mindestens 7 Tagen einzuziehen sind?
Die einzige Kuh, die dieses Verhalten bei uns gezeigt hat, kann man nun gebleicht mit einem Loch zwischen den Augen an der Wand betrachten.
9. Highlands sind extensiv:
Das stimmt. Sie benötigen aber dennoch ein korrektes Herdenmanagement und eine landwirtschaftlich – fachliche Betreuung Ihrerseits. Bitte verwechseln Sie nicht extensiv mit vernachlässigender Betreuung der Fütterung, der Nichtbehandlung gegen Parasiten, des Pflegezustandes Ihrer Tiere.
Beachten Sie diese genannten Punkte und sind Sie bereit zu vermarkten, ein korrektes Management zu führen und beginnen Sie auch noch mit Tieren, die vom Handling her einfach sind, werden Sie lange Freude an dieser tollen Rasse haben! Jeder Tag ist ein Gewinn beim Anblick Ihrer Herde.
Glauben Sie aber, es geht ohne Arbeit, ohne Schweiß und ohne Komplikationen, rate ich Ihnen Abstand vom Highland Cattle oder irgendeiner anderen Rinderrasse zu nehmen.
Auf unserem Betrieb erhalten Sie eine ehrliche Beratung, um nachhaltig mit dieser Rasse Freude zu haben.
Denn glauben Sie uns: Diese Punkte sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern basieren auf persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen. Auch wir haben am Anfang Lehrgeld bezahlt und hätten wir noch unsere ersten Rinder, hätten wir schon lange aufgehört.